Psychoanalytische Kurzzeit-Psychotherapie
Psycho-Therapie ist generell die Behandlung seelischer Störungen im Rahmen eines Gesprächs-Austauschs.
Psycho-Analyse kreist als Psychotherapie um den Umgang mit eigenen Wünschen, Begehren und der Lebensrealität; dabei geht es um das Enträtseln der aus dem Un-Bewussten mit-wirkenden Kräfte und den Umgang mit diesen unbewussten Anteilen in Konflikten und Gefühlen. In und außerhalb der Therapie ermöglicht das eine zunehmend bewusstere Umgangsweise mit den eigenen inneren und zwischenmenschlichen Konflikten. Für viele Störungen wurden unterschiedliche Behandlungen entwickelt.
Als Wissenschaft entwickelt sich Psychoanalyse in ihren unterschiedlichen Anwendungen immer weiter.
Psychische und soziale Entwicklung und Genesung ist in jedem Lebensalter und auch im hohen Alter möglich. (Hartmut Radebold)
Leben ist Veränderung. Deshalb bedeutet die Teilnahme an der Veränderung auch Teilnahme am Leben. Veränderungen in Richtung auf mehr psychische Gesundheit setzen immer voraus, dass der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung größer ist als die Angst vor Konflikten, die dann entstehen, wenn man versucht, seine Lebenswünsche in die Realität umzusetzen … (Thea Bauriedl, 1988)
Psychoanalytische Kurzzeittherapie erfolgt grundsätzlich erst nach einer Abklärung Ihrer Problem- oder Konfliktlage und Ihrer damit zusammenhängenden Anliegen.
Geht es um Veränderungsanliegen, die im Rahmen einer Kurzzeittherapie realisierbar erscheinen, werden oft noch „probatorische Gespräche“ vereinbart, um zu klären, ob und wie gut Sie sich verstanden fühlen, und ob ein an Ihrem Veränderungsanliegen orientierter Prozess möglich erscheint. Gemeinsam formulierte Ziele, was sich wie verändern soll, unterstützen diesen Prozess. Jeder kann sich dann für oder gegen die Vereinbarung dieser Kurzzeittherapie entscheiden.
Eine Kurzzeittherapie konzentriert sich auf die aktuell vordringliche Problematik und die Umsetzung bestimmter aktuell vordringlicher Veränderungsanliegen. Die Bearbeitung von Träumen und unbewusst mitwirkenden Inhalten und Konflikten ist nur so weit bedeutsam, als es hilft, die aktuellen Schwierigkeiten besser als bisher zu bewältigen. Der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit liegt also auf der Bewältigung von Konflikten und Störungen, die in der aktuellen Lebenssituation im Vordergrund stehen.
Diese Therapieform kann aus meiner Sicht zum Beispiel bei aktuellen Belastungen und Konflikten, krisenhaften Übergängen, Bewältigung von akuten Traumata und Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Verlusten sehr wirksam sein. Sie ist bei schon lange andauernder, chronifizierter Problematik oder bei sich wiederholenden Schwierigkeiten oder Beziehungsmustern oder schon früher vorgefallenen Traumatisierungen eventuell nur bedingt für eine weitergehende Bewältigung geeignet.
Psychoanalytische Kurzzeittherapie erstreckt sich auf 12 (oder bis zu 24) Sitzungen. Bei einer Frequenz von ungefähr 1 Sitzung à 50 min pro Woche ergibt sich eine ungefähre Gesamtdauer von etwa einem viertel bis halben Jahr. (Bei mehr niederfrequenter Ausführung verlängert sich die psychotherapeutische Begleitung entsprechend.)